Die Zunft der dunklen Dichter
Im Namen des Herrn
von Darièn de Garde
Im Namen des Herrn!
Wem das Glück entrann und
auch kein Ablass das Übel nahm, suchte Hilfe nicht selten im Wahn
als er zur Hexe kam. Was manch Gelehrten nicht gelang, für das
fand sie den Bann! Bei Krankheit, Pein und Not war häufig ihre
Hilfe das letzte Gebot.
Dem Klerus schon lange ein Dorn im
Auge, war es doch ein anderer Glaube. So wurde per Dekret an
höchster Stelle um Rache gefleht - mehr noch als nur ihr Leben
waren auch ihre Besitztümer ab zu geben, daher war nicht selten
auch Geld im Spiel, das so manch einem Dritten gefiel. So waren am
Schlachtfest beteiligt, nicht nur jene welche vom Staat vereidigt.
Erwachsen aus Neid und Hass,
Missgunst und Gier, ist Böses im Gange, dass es einem wird bange.
Was unter grausiger Folter hat begonnen, soll einen Namen bekommen, so
wird Hand angelegt um ein Geständnis zu erpressen, womit der
Angeklagten unterstellt, was dem Kläger gefällt "Hexerei im
Pakt mit dem Teufel" wird genannt, worauf nur ein Urteil ist bekannt.
Brennen soll sie am Tage des
Herrn, auch die Inquisition bleibt dem Schrecken nicht fern. Mit
geschickten Worten, wird das Volk geblendet auf das sich der Hexe
Schicksal wendet. So wurde "Im Namen des Herren" verbrannt,
verstümmelt und gefoltert was der Mopp gewollt hat.
Der Tag sich dem Ende neigt, die Sonne zum Abgang bereit. Düstere
Wolken verdunkeln des Himmels blau, und färben die Straßen
in einheitliches Grau. Nun steht uns bevor ein unmenschlicher Pakt,
dessen Ziel ein gar grausiger Akt. Besessen vom Hass, gepackt von
blinder Wut, treibt der Pöbel die Frau, überströmt mit
Blut, zur eigenen Glut.
Die Kleider zerschlissen, ihr rotes Haar halb ausgerissen, stolpert sie
zu jenem Ort, an dem sie erwartet ihr eigener Mord. Fest gebunden an
ihren offenen Wunden, hebt sich ihr Kopf gen Himmel empor, ein Flehen
ihre zittrigen Lippen verlässt, während ihr Blut den Boden
benäßt.
"bitte hilf mir schnell den Tod zu finden, meinen Geist nicht
länger an jenen düsteren Ort zu binden"
Die Menge grölt ein Ruf ertönt - die Inquisition das Wort
ergreift, auf das das Volk begreift, das des Herren Wille kennt kein
Pardon mit Jenen, die ihrer eigenen Wege gehen. "In nomine patris"
ergehe folgendes Urteil, die Angeklagte wurde der Ketzerei wie Hexerei
überführt und ward geständig, Im Pakte mit dem Teufel
des Bösen gehuldigt sowie der gotteslästerlichen Hexerei
gefrönt zu haben, so möge sie brennen, auf das ihr
Sünden bestraft und ihre Seele gereinigt werden durch das Feuer
des Herrn"
Dem Feuer zum Geschenk, wurden Zweige und Holz in Öl
getränkt, mit der Fackel entzündet, was auf
fürchterlichem Aberglauben begründet. Rauchschwaden steigen
der Totgeweihten entgegen, ihr zu erteilen den letzen Segen. Nicht
lange ließen die Flammen auf sich warten, ihr Opfer zu braten,
schnell wurde es unerträglich heiß - auf das der Körper
ward nass vor Schweiß, ihre Kleider erschienen wie ein nebliges
Gewand, das sogleich in Feuer stand, es brannte in Eile an den Beinen
empor, über die Arme entlang, an den Haaren herauf, zum Himmel
hinauf. Wie ein hungriges Tier, mit unersättlicher Gier,
fraß es das Fleisch von den Knochen und brachte das Blut in den
Adern zum kochen.
Der Wind sich nun drehte, worauf ein Geruch aus verbranntem
Menschenfleisch der Menge zu wehte. Dem Mopp traten Schreie ans Ohr,
das so manchem das Blut in den Adern gefror.
Niemand hätte je gedacht, was Grausamkeit aus Menschen macht. Neid
im Herzen, führte zu großen Schmerzen, lies Unrecht gedeihen
und den Körper vom Geist entzweien.
Was jenen armen Seelen widerfuhr, verfolgt sie noch heute wie ein
grausamer Schwur.
Kein Wort der Buße, kein Gedanken an Schuld - selbst nach
Jahrhunderten der Geduld.
Die, deren Handlungen so grauenhaft und verdorben, sind schon lange
verstorben - doch eines hat überlebt, die Kirche in ihrem sturen
Gebet, ohne Verantwortung und Gewissen, voll Eitelkeit und Ignoranz
vergessen sind Ihre Sünden ganz.
"in nomine patris " "Im Namen des Herr"
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